Die Zukunft des Sex: Sexroboter und der digitale Orgasmus. Anime-Charaktere als Gefährten, VR-Brille, Sex-Roboter – in Japan braucht niemand mehr Sex. Aber soll das die Zukunft sein? Die darstellerin Schnuggie91 testet einen Sexroboter für "Human Earth", und das Filmteam besucht die japanische Sextherapeutin Ai Ayoma und lernt Sex-Gadgets wie Orgasmuschips kennen.
Intelligente Sexroboter werden aus rücksichtslosen Sexpuppen hergestellt.
Für die Doku-Reihe „Mensch und Erde“ hat sich die SZ mit dem Bayerischen Rundfunk, Arte und dem ORF zusammengetan. Jeder dritte deutsche Umfrageteilnehmer hat mit einem Sexroboter geschlafen. Am Arbeitsplatz hingegen sinkt die Akzeptanz: Die meisten Befragten meinen, Roboter sollten nur zur Unterstützung körperlich anstrengender Arbeiten oder repetitiver Tätigkeiten eingesetzt werden.
Manche Leute wollen nicht nur Sex mit ihrer Sexpuppe haben, sie wollen auch jemanden zum Reden. Möglich machen das künftig Roboter, schreibt Melanie Mühl in der "FAZ". Ob ihre Wünsche respektiert werden, ist fraglich.
Wo sind die Sexpuppen der Zukunft? Sie sind auch als interaktive Puppen, Puppen mit künstlicher Intelligenz oder Sexroboter bekannt. Sie können Sprache erkennen, mit uns kommunizieren, ihre Augenlider bewegen und mit ihren Lippen Bewegungen ausführen. Manfred Scholand sieht wenig Nachfrage nach diesen Modellen. Er weist darauf hin, wie schwierig es ist, Lippenbewegungen und andere "menschliche Eigenschaften" zu reproduzieren. Er hat eine Botschaft zu seinen Produkten und den damit verbundenen, manchmal zu euphorischen Diskursen über die Zukunft der Mensch-Computer-Interaktion: "Lebensechte Liebespuppen ersetzen weder Menschen noch soziale Beziehungen."
Künstliche Intelligenz verleiht Sexrobotern menschenähnliche Fähigkeiten. Dies wirft ethische und rechtliche Fragen auf. Experten diskutieren zum Beispiel, ob es möglich ist, eine Maschine zu vergewaltigen.
Sexroboter werden immer schlauer. Dies wirft ethische und rechtliche Fragen auf. Der wachsende Trend zur Verwendung von Liebespuppen könnte weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Oliver Bendel, Maschinen-Ethiker von der Schweizer Wirtschaftshochschule FHNW, beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit diesem Thema. Im Interview erklärte er, warum wir uns dringend mit KI-Sexrobotern auseinandersetzen müssen.
Welt: Wollen Männer stundenlang mit Sexrobotern chatten?
Oliver Bender: Natürlich. Das wollen sie. Prostituierte berichten, dass manche Männer nicht zum Sex zu ihnen kommen, sondern weil sie reden wollen. Das gleiche gilt für Puppen, es sei denn...