"In Rekordzeit", schrieb Henning Peitsmeier in FRANKFURTER ALLGEMEINEN, hat die Ufa den RTL-Wirecard-Skandal verfilmt, den vielleicht aufsehenerregendsten Wirtschaftsverbrechen der jüngeren Vergangenheit. Dabei durfte er nicht vergessen, dass einer der beiden Hauptschurken von Schauspieler Christopher Maria Herbst des legendären Versicherungsschurkens "Stromburg" dargestellt wurde. Er sei ein "falscher Schauspieler", offenbar der ganze Film: "'The Big Fake' will ein Doku-Thriller werden, aber selbst der fiktive Teil ist nicht spannend."
Bei der TAZ hingegen war Anja Krüger voll des Lobes für die "hervorragende Besetzung" und sagte: "Diese fast unglaubliche, aber wahre Geschichte wird zugänglich und packend erzählt, informativ, aber nicht Der Reiz des Schulfernsehens." Und weil die Wirecard-Story noch nicht zu Ende ist, weil der Prozess ebenso wie der Untersuchungsausschuss des Bundestages noch anhängig ist, will die TAZ weitermachen.
mehr als nur eine Sexpuppen
Ein weiterer Film wurde hoch bewertet, diesmal in der ebenfalls am Mittwoch erschienenen Zeitung DER FREITAG. Die ZDF-Serie "Ku'damm" erinnert Hans Hütt an seine persönlichen 1960er Jahre - geprägt von Enge und Zurückhaltung. Er schrieb: „Ob spät, jung oder alt, erfahrene Zeitgenossen, diese Serie lehrt uns, vor Mitgefühl zu zittern. Das Finale der dritten Staffel ist, dass sie uns an einen Ort führt, an dem wir noch nicht waren. Die Ära der erfolgreichen Flucht.“
Aus dem langen Schatten der straffen 60er blicken wir über die FAZ in die Welt der Zukunft. Melanie Mühl beschreibt die Zukunft dessen, was wir bisher grob als Sexpuppen bezeichneten: „Ein künstlicher Spielkamerad soll mehr sein als ein erotisches Spielzeug, das nach Gebrauch in einer Ecke verschwindet: das Gegenstück.“ Lernpuppen sollen es ermöglichen, eine richtige Real Doll zu haben. Gespräche und emotionale Beziehungen. Klingt unwahrscheinlich? Mühl erinnert sich, wie viele weiblich mit gesprochenem Siri und Alexa aufgewachsen sind und ihnen jetzt sogar beigebracht wird, "Bitte" und "Danke" zu sagen.
Dadurch gibt es bereits eine Sexpuppe, die auch „nein“ sagen kann, wenn sie keinen Sex haben möchte. Mühl fragt sich: "Wird der Meister wegen Samanthas Einwänden aufhören? Oder wird es ihm Spaß machen? Die Frage ist, ob hier ein Ethikkodex durchgesetzt wird oder eher eine Art der Vergewaltigung."
Lass uns seinen Wutausbruch wissen
Tilman Spreckelsen beschreibt in der FAZ, wie der französische buchautor Jean-Claude Mourlevat den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis gewonnen hat – immerhin stolze 500.000 Euro. Was Spreckelsen an Mourlevat schätzt, ist, dass der Autor, anstatt die Welt der Abenteuerliteratur in die reale und oft hässliche Welt zu übertragen, "stattdessen ein Werk in ein anderes verwandelt hat".
Ein anderer Autor: Peter Handke diesmal. Von seinem neuen Buch Meine Tage in einem fremden Land fühlte sich Mary Schmidt in der SZ an den großen Schurken Handke erinnert, der sowohl als Freibeuter als auch als Schriftsteller mit Nachdruck zu sprengen und zu tadeln verstand. In dieser Geschichte um den einsamen Protagonisten analysiert Schmidt: „Die Figur ist nicht nur ein Missbrauch des Publikums, sondern ein existenzieller Missbrauch. Manchmal könnte man meinen, Handke finde in der absurden Hybris der Figur seinen jugendlichen Humor. Und hoffentlich wird es keine Allegorie für den Künstler."
Schmidt erzählt eine Geschichte, die zeigt, wie Handke seiner Persona "Lonely False Light and Shadow" sehr nahe kommt, und folgert: "Damit seine Rolle als Ausgestoßener Sinn macht, braucht er auch diese Ideen von uns dringend und seine Eitelkeit wegen seiner Künstlerpose verachten. Der alte Love Dolls spieler ist nicht ganz hinter seiner eigenen Mythologie verschwunden."
Dies könnte Sie zu einer Aufgabe zu Ostern inspirieren: Erstellen Sie einen Mythos über sich selbst! habe Spaß.